Text: nach Franz v. Schober, 1826
Melodie: Aus “Alte und neue Jägerlieder” von Franz Graf v. Pocci, 1843
1. Ich schieß den Hirsch im wilden Forst, im tiefen Wald das Reh,
den Adler auf der Klippe Horst, die Ente auf dem See;
kein Ort, der Schutz gewähren kann, wo meine Büchse zielt;
|: und dennoch hab’ ich harter Mann die Liebe auch gefühlt. :|
2. Kampiere oft zur Winterszeit in Sturm und Wetternacht,
hab’, überreift und überschneit, den Stein zum Bett gemacht;
auf Dornen schlief ich wie auf Flaum, vom Nordwind unberührt;
|: und dennoch hat die harte Brust die Liebe auch gespürt. :|
3. Der wilde Falk’ ist mein Gesell, der Wolf mein Kampfgespann,
der Tag geht mir mit Hundsgebell, die Nacht mit Hussa an.
Ein Tannreis schmückt statt Blumenzier den schweißbefleckten Hut;
|: und dennoch schlug die Liebe mir ins wilde Jägerblut. :|
4. Ich sah den Freund dahingestreckt von wilden Keilers Zahn,
ich hab’ ihn in die Gruft gelegt und keine Träne rann;
und weiter ging’s mit hussa dann in’s wilde Tal hinab.
|: Und dennoch weint’ ich harter Mann an meines Liebchens Grab.
5. Und wenn ich einst gestorben bin, so legt mich in den Schrein.
Ein braver Bursch’ bin ich gewest, will’s auch im Tode sein.
Auf’s Haupt legt mir mein Cerevis, den Schläger in die Hand;
|: und schlingt mir um die kalte Brust mein ------- Band. :|