Impressum: Für den Inhalt verantwortlich: 8700, Corps Erz Leoben
Grafische Gestaltung & Druck: 8700, druckplatz.at
Geschätzte Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Gäste des Ledersprungs 2024 der Montanuniversität Leoben!
Kein Beruf hängt so sehr an alten Überlieferungen, wie der des Bergmannes. Zu seiner Welt gehören die verschiedensten Bräuche. Ein solches Brauchtum ist auch der Ledersprung, der Sprung über das sogenannte Arschleder. Dieses Leder ist als Arbeitsschutz entstanden und später zum Symbol eines sehr stolzen Berufsstandes geworden. Das Leder, auf dem man in früheren Zeiten in die Tiefe der Erde rutschte, ist zum Sinnbild dieser Arbeitswelt geworden. Noch heute verwendet man das Leder in Schaubergwerken, um Besucherinnen und Besucher sicher in Stollen rutschen zu lassen; daher auch der Name Arschleder. In vielen Bergbaugegenden war der Sprung über das Leder die Aufnahme in den Berufsstand, mit all den Privilegien, die in früheren Zeiten den Bergleuten zugesprochen wurden.
Damit stellt diese alte Bergmannsitte einen Aufnahmeritus dar, der aus dem heute slowakischen Erzbergbaurevier von Schemnitz nach Leoben kam. Ähnliche Initiationsfeiern sind auch aus den Handwerkszünften bekannt und lassen sich auch bei anderen Völkern in Form von Bräuchen, die wichtige Lebensabschnitte einleiten, feststellen.
Heute feiern wir den Ledersprung der Montanuniversität als ein Fest für alle Fachbereiche der Montanuniversität, vom Bergbau bis zur Verfahrens- und Energietechnik, von der Metallurgie bis zur Werkstofftechnik und Logistik. Alle sind wir Montanistinnen und Montanisten und Sie werden heute im Rahmen des Ledersprungs feierlich in diesen neuen Stand aufgenommen. Mit beiden Füßen zugleich springt man symbolisch in den neuen Beruf bzw. in den neuen Stand.
Der Ledersprung soll Sie in den folgenden Jahren immer wieder an die Zeit Ihres Studiums in Leoben erinnern. Er ist ein Zeichen der Verbundenheit und Vernetzung der Leobener, ob Studierende, Professoren, in der Industrie tätige oder in einer anderen Weise der Montanuniversität verbundene und nahestehende Personen. Der Ledersprung soll das Zusammengehörigkeitsgefühl der Montanistinnen und Montanisten zum Ausdruck bringen und dieses stärken.
Glück auf!
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ledersprungs 2024, als Vorsitzende der ÖH Leoben ist es mir eine große Freude, Euch zum diesjährigen Ledersprung willkommen zu heißen. Dieses traditionsreiche Fest ist mehr als nur eine Feier; es steht für unsere enge Gemeinschaft und die lange Geschichte unserer Universität.
Der Ledersprung ist ein lebendiger Aus-druck dessen, was uns als Universitätsfamilie verbindet und zeigt, wie wichtig Zusammenhalt, Tradition und das Teilen von Wissen für uns alle sind. Mein Dank gilt besonders all jenen, die diesen Tag mit ihrem Engagement und Begeisterung möglich gemacht haben — ohne eure Unterstützung wäre dieser Tag nicht denkbar. Es ist eure Arbeit, die dafür sorgt, dass diese Tradition lebendig bleibt!
Lasst uns diesen besonderen Tag genießen, die Gemeinschaft stärken und die Atmosphäre des Ledersprungs in vollen Zügen erleben. Ich wünsche uns allen eine unvergessliche Zeit hier in Leoben!
Glück auf!
Anna Amerer Vorsitzende ÖH Leoben
Sehr geehrte Studierende, mit Ihrer Entscheidung, an der Montanuniversität Leoben zu studieren, haben Sie nicht nur den ersten Schritt in eine vielversprechende akademische Laufbahn gemacht, sondern auch den Grundstein für eine praxisnahe Ausbildung gelegt, die Sie hervorragend auf die dynamischen Herausforderungen der Industrie vorbereiten wird. Unsere Alma Mater Leobiensis vereint regionale Verwurzelung mit internationaler Perspektive und ist somit nicht nur ein gefragter Studienort, sondern auch ein geschätzter Partner von Wirtschaft und Industrie. Ein markantes Merkmal unserer Universität ist die lebendige Pflege des bergmännischen Brauchtums. Der Ledersprung, der feierliche Höhepunkt jeder Barbarafeier, stellt eine bedeutsame Tradition dar, die Sie als Studienanfänger in die Gemeinschaft der Bergleute einführt.
Mit diesem Sprung über das „Arschleder" bekennen Sie sich nicht nur zu Ihrem neuen Stand, sondern erwerben auch das Recht, den „Bergkittel" — die traditionelle Festtagstracht der Bergleute — zu tragen. Dieses gemeinsame Erlebnis prägt die Zusammengehörigkeit aller Montanist:innen und stärkt das Band zwischen den Studierenden über alle Fachrichtungen hinweg.
Traditionen wie der Ledersprung sind ein wesentlicher Bestandteil der Leobener Identität und verdienen es, gelebt und bewahrt zu werden. Ich lade Sie ein, aktiv an diesen Brauchtümern teilzunehmen und sie mit Leben zu füllen. Ein herzlicher Dank gilt dem Corps Erz für die Organisation und Ausrichtung dieses besonderen Ereignisses. Ich wünsche Ihnen einen unterhaltsamen Abend und verbleibe mit einem Leobener „Glück Auf!"
Ihr Kurt Wallner, Bürgermeister der Stadt Leoben
1. Silentium
Einzug der Chargierten
Einzug des Professorenkollegiums Lied „Leobner Lied"
Kolloquium
2. Silentium
Begrüßung der Ehrengäste
Eröffnung der Veranstaltung durch den Rektor
Lied „Burschen heraus"
Kolloquium
3. Silentium
Fuchsenritt
Kolloquium
4. Silentium
Aktivenrede des Corps Erz
Rede des Rektors
Lied „Gaudeamus Igitur"
Kolloquium
5. Silentium
Ledersprung
Lied „Bergmannsstand"
Kolloquium
6. Silentium
Lied „O alte Burschenherrlichkeit"
Auszug Professorenkollegium und Chargierte
Zur Geschichte Die Wurzeln unseres Corps liegen im „Deutschen Leseverein" an der k. u. k. Bergakademie in Leoben, gegründet am 16.10.1881. Der Leseverein trug die Farben Schwarz-Rot-Gold. Ziel dieses Vereines war es, sich fachlich weiterzubilden und auch deutschsprachige akademische Interessen an der Bergakademie zu vertreten. Dies ergänzend zu den nicht deutschsprechenden Studierenden, die damals, aus allen Kronländern der Monarchie kommend, in Leoben eben-so in etlichen Vereinen präsent waren. 1902 wurde der Leseverein umgewandelt in den „Verein Deutscher Studenten-Erz" und im Jahre 1925 erfolgte die Umwandlung zum akademischen Corps Erz, das die Farben Schwarz-Blau-Gold wählte, welche bis heute getragen werden. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Corps aufgelöst und erst nach dem Weltkrieg fanden ab 1949 die ersten Treffen als „Montanclub" Erz statt.
Im Jahre 1952 erfolgte, rückwirkend auf 1935, die Aufnahme in den Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) und Rückbenennung zu „Corps Erz". Diese Mitgliedschaft im KSCV besteht bis heute und stellt für uns einen wichtigen Teil unseres Netzwerks im gesamten mitteleuropäischen Raum und darüber hinaus, dar. Im Jahr 1961 wurde unser bis heute bestehendes Corpshaus im Glacis Park in Leoben erworben und bildet einen wichtigen zentralen Punkt für unser Zusammenkommen und unzählige Veranstaltungen.
Das Corps Erz ist eine Gemeinschaft von angehenden und im Berufsleben stehenden Akademikern, welche sich in brüderlicher Gesinnung, sowie toleranter und weltoffener Geisteshaltung gegenüberstehen. Dieser Zusammenhalt prägt jedes einzelne Mitglied und schafft eine feste, pflichtbewusste und tiefgehende Bindung, die ein Leben lang hält. Zusätzlich pflegen wir alte berg- und hüttenmännische Bräuche, unzählige Lieder, aber auch waffenstudentische Traditionen (Mensur) in dem Bewusstsein, dass die Kenntnis des Vergangenen den Blick in die Zukunft schärft.
Seinen Mitgliedern bietet Erz Hilfestellungen im Studium, Studentenzimmer am wunderschönen Corpshaus im Glacis Park, sowie zahlreiche gesellige, weiterbildende Veranstaltungen und gemeinsame Reisen im In- und Ausland.
Das Corps Erz lebt seit jeher das Prinzip der politischen, religiösen und wissenschaftlichen Toleranz — eine parteipolitische Betätigung wird daher abgelehnt. Der Wahlspruch:
„Durch Eintracht stark, mit Muth zum Ziel"
gibt den Sinn unseres Corps wieder. Zusätzlich betrachten wir Leoben und unsere Alma Mater als akademische Heimat, weswegen wir immer wieder gerne zurückkehren und generationenübergreifend über die Studienzeit reflektieren.
Falls Sie uns kennenlernen und mehr darüber erfahren möchten, sprechen Sie uns einfach direkt an oder schreiben uns über Instagram, Facebook, unsere Homepage oder unter cc@corpserz.at.
Für die Aktivitas, iaCB Schönherr
1.
Wenn ich die Strecken und Baue durchquer,
das Haupt gebeugt vor den Firsten,
die Brust von schwülem Brodem schwer,
der Gaumen vertrocknend vor Dürsten,
da ist mir's, als wären es tausend Jahr,
dass ich in den Bergen da oben,
dass ich Student in Leoben war,
im alten, trauten Leoben,
dass ich Student in Leoben war,
im alten Leoben.
2.
Kein Fass gab's, das wir nicht leer gekriegt,
keinen Fels, den wir nicht erstiegen,
kein arges Wort blieb ungerügt,
kein freies blieb verschwiegen.
Und immer war unsere Faust bereit,
den scharfen Schläger zu proben;
Das war die schöne, die goldene Zeit
im alten, trauten Leoben,
das war die schöne, die goldene Zeit
im alten Leoben.
3.
Und Mädels gab es, so süß und so hold,
und Freunde so lustig und bieder,
mit Gurgeln von Stahl und Herzen von Gold,
und Kehlen voll jubelnder Lieder.
Nun sitzen auch sie auf einsamem Schacht,
in alle Winde zerstoben,
und denken voll Sehnsucht der sonnigen Pracht,
im alten, trauten Leoben,
und denken voll Sehnsucht der sonnigen Pracht
im alten Leoben.
1.
Burschen heraus! Lasset es schallen von Haus zu Haus!
Wenn der Lerche Silberschlag grüßt des Maien ersten Tag,
dann heraus, und fragt nicht viel, frisch mit Lied und Lautenspiel!
Burschen, heraus!
2.
Burschen heraus! Lasset es schallen von Haus zu Haus!
Ruft um Hilf die Poesei gegen Zopf und Philisterei,
dann heraus bei Tag und Nacht, bis sie wieder frei gemacht!
Burschen, heraus!
3.
Burschen heraus! Lasset es schallen von Haus zu Haus!
Wenn es gilt fürs Vaterland, treu die Klingen dann zur Hand,
und heraus mit mut'gem Sang, wär' es auch zum letzten Gang!
Burschen, heraus!
1.
Alle: |: Was kommt dort von der Höh :|
Was kommt dort von der ledern Höh', ca, ca ledern Höh'
Was kommt dort von der Höh'?
2.
Fuchsmajore: |: Es ist der Fuchsmajor :|
Es ist der ledern Fuchsmajor, ca, ca Fuchsmajor
Es ist der Fuchsmajor.
3.
Alle: |: Was bringt der Fuchsmajor :|
Was bringt der ledern Fuchsmajor, ca, ca Fuchsmajor
Was bringt der Fuchsmajor?
4.
Fuchsmajore: |: Er bringt uns seine Füchs :|
Er bringt uns seine ledern Füchs, ca, ca ledern Füchs
Er bringt uns seine Füchs.
5.
Füchse: |: Ihr Diener meine Herrn :|
Ihr Diener meine hohen Herrn, ca, ca hohen Herrn
Ihr Diener meine Herrn.
6.
Alle: |: Trinkt auch der Fuchs ein Bier :|
trinkt auch der Fuchs ein ledern Bier, ca, ca ein ledern Bier
Trinkt auch der Fuchs ein Bier?
7.
Füchse: |: Ein wenig meine Herrn :|
Ein wenig meine hohen Herrn, ca, ca hohen Herrn
Ein wenig meine Herrn.
8.
Alle: |: So trinkt er sich eins an :|
So trinkt er sich eins ledern an, ca, ca ledern an
So trinkt er sich eins an!
9.
Alle |: Zaht's es füri :|
Lasst's die Fuchsen saufen:
Schaut's a Mal die Fuchsen an,
wie a jeder saufen kann!
1.
|: Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus, :|
post iucundam iuventutem, post molestam senectutem,
|: nos habebit humus. :|
4.
|: Vivat academia, vivant professores, :|
vivat membrum quodlibet, vivant membra quaelibet,
|: semper sint in flore. :|
6.
|: Vivat et respublica et qui illam regit, :|
vivat nostra civitas, maecenatum caritas,
|: quae nos hic protegit. :|
1.
Der Bergmannsstand sei hoch geehret,
es lebe hoch der Bergmannsstand!
Wenn er auch das Tageslicht entbehret,
so tut er's doch für's teure Vaterland!
|: Ja, den Söhnen der Gruben und der Berge
reicht ein jeder freundlich die Hand! :|
|: Es lebe hoch, es lebe hoch,
es lebe hoch der Bergmannsstand! :|
2.
Hört ihr nicht des Glöckleins leises Schallen?
Hört ihr nicht die Klopfe, die uns ruft?
Nun wohlan, zum Schachte lasst uns wallen,
|: Ja, den Söhnen der Gruben und der Berge
reicht ein jeder freundlich die Hand! :|
|: Es lebe hoch, es lebe hoch,
es lebe hoch der Bergmannsstand! :|
3.
Bringen wir die Berge dann zum Weichen
und ist gewonnen dann das reiche Erz;
großen Lohn, den sie alsdann uns reichen,
und auch die Lieb' erfreuet unser Herz.
|: Ja, den Söhnen der Gruben und der Berge
reicht ein jeder freundlich die Hand! :|
|: Es lebe hoch, es lebe hoch,
es lebe hoch der Bergmannsstand! :|
1.
O alte Burschenherrlichkeit, wohin bis du entschwunden?
ie kehrst du wieder gold'ne Zeit, so froh und ungebunden!
Vergebens spähe ich umher, ich finde deine Spur nicht mehr.
|: O Jerum, Jerum, Jerum, o quae mutatio rerum! :|
2.
Den Burschenhut bedeckt der Staub, es sank der Flaus in Trümmer,
der Schläger ward des Rostes Raub, verblichen ist sein Schimmer,
verklungen der Kommersgesang, verhallt Rapier- und Sporenklang.
|: O Jerum, Jerum, Jerum, o quae mutatio rerum! :|
3.
Wo sind sie, die vom breiten Stein, nicht wankten und nicht wichen,
die ohne Spieß, bei Scherz und Wein den Herrn der Erde glichen?
Sie zogen mit gesenktem Blick in das Philisterland zurück.
|: O Jerum, Jerum, Jerum, o quae mutatio rerum! :|
4.
Allein das rechte Burschenherz kann nimmermehr erkalten;
im Ernste wird, wie hier im Scherz, der rechte Sinn stets walten;
die alte Schale nur ist fern, geblieben ist uns doch der Kern,
|: und den lasst fest uns halten! :|
5.
Drum, Freunde! Reichet euch die Hand, auf dass es sich erneure,
der alten Freundschaft heil'ges Band, das alte Band der Treue.
Stoßt an und hebt die Gläser hoch, die alten Burschen leben noch,
|: noch lebt die alte Treue. :|
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